Ein Schritt nach vorn

VON TOBIAS SCHLEGEL
ZEITZ/MZ – Beim Auslaufen kam es zum Vorschein. Etwas, dass man schon länger nicht mehr in den Gesichtern der Landesliga-Fußballer vom 1. FC Zeitz erblicken konnte: ein Lächeln im Gesicht. Es herrschte schon eine gewisse Zufriedenheitnach dem 2:2 gegen den SVRositz am vergangenen Samstagnachmittagauf dem Kunstrasenplatzdes Zeitzer Ernst-Thälmann-Stadions. Ein Test, der Mut machtefür die Rückrunde, denn nicht nurdas Ergebnis konnte sich gegenden Verbandsligisten aus Thüringensehen lassen. Auch die Art undWeise, sprich die Einstellung und die spielerische Note stimmten an diesem Tag. „Das Fazit fällt auf jeden Fall positiver aus als letzte Woche nach dem 1:1 gegen Spora. Das war heute ein wesentlicher Schritt nach vorn“, bilanzierte Trainer Torsten Pöhlitz, der einen ebenfalls entspannteren Eindruck machte und im Spiel an der Seitenlinie auch mal zu Späßen aufgelegt war.
Diese Lockerheit hat man lange nicht mehr beim FC gesehen, bei fünf Punkten aus 14 Punktspielen und dem letzten Tabellenrang ist das aber auch nicht verwunderlich. „An der Stimmung im Team arbeiten wir Tag für Tag. So etwas kann man aber nicht trainieren. In der Kabine ist es immer noch zu ruhig,aber Spiele wie heute helfen dabei,die Atmosphäre innerhalb der Mannschaft positiver zu gestalten“,erklärte Pöhlitz, dessen Schützlinge vor allem in der ersten halben Stunde der Partie einen ordentlichen Eindruck hinterließen.
Mit viel Ballbesitz und offensivem Willen bestimmten die Gastgeber das Geschehen. Besonders Toni Menz und Neuzugang Sebastian Pfitzner belebten gemeinsam das Zeitzer Offensivspiel.
„Fußball ist ein Sport, wo viel Bewegung erforderlich ist und dashaben die beiden gemacht. Mit DavidBaage hatten wir eine Absicherung hinter den beiden platziert und das hat gut funktioniert“, freute sich der Zeitzer Fußballlehrer, dass diese taktische Maßnahme fruchtete und für die Zukunft eine Option zu sein scheint. Denn wie bei Rositz wird auch der FC in der
Liga auf Mannschaften treffen, die nicht mauern, sondern mitspielen werden. Das wiederum eröffnet den Zeitzern Räume, wodurch Spieler wie Toni Menz oder Pfitzner ihre Schnelligkeit und Torgefahr ausspielen können. Wie das aussehen kann, zeigte Menz in der 16. Minute, als er Tempo aufnahm, mit einer Körpertäuschung seinen Gegenspieler abschüttelte und mit einem satten Schuss ins Eck die Zeitzer Führung markierte. Zwölf Minuten später landete eine Hereingabe von Baage auf dem Kopf des alleingelassenen Stefan Meißner, der auf 2:0 erhöhen konnte.
Ein Doppelschlag der Gäste sorgte kurz darauf aber für eine kalte Dusche. Wie aus dem Nichts erzielte Julian Strobl in der 35. Minute den Anschlusstreffer, bei dem FC Torwart Phil Hellmann keine gute Figur machte. Einen haltbaren Ball konnte er nicht sichern und Strobl netzte per Abstauber ein. Nur vier Minuten später war der Rositzer noch mal zur Stelle und glich die Partie aus. „Dass Phil den Ball festhalten kann und muss, weiß er. Das war eine Konzentrationssache. Beim zweiten Gegentor hat bei einer einfachen Doppelpasssituation die Abstimmung gefehlt. Beide
Treffer dürfen so nicht fallen“, erklärte Torsten Pöhlitz.
Nach dem Seitenwechsel passierte dann nicht mehr viel, Chancen waren auf beiden Seiten Mangelware und der Club fehlte wohl auch das letzte bisschen Kraft, um die Partie siegreich gestalten zu können. „Wir haben aber aus den Fehlern der Vorwoche gelernt und mit den ersten 20 bis 25 Minuten kann ich sehr gut leben“, sagte Pöhlitz. Die Laufwege seien besser abgestimmt
gewesen als es gegen Spora der Fall war. „Im Mittelfeld haben wir gut zugestellt und im Angriff versucht, konsequent in die Spitze zu spielen“, so der FC-Coach.
Dabei hat er noch ein paar Reserven in der Hinterhand. So fehlte neben Sebastian Holz auch Neuzugang Sebastian (Florian) Markgraf, der gegen Spora debütierte, unter der Woche aber mit Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte und gegen Rositz geschont wurde. „Er kann spielen, aber ich wollte kein Risiko eingehen“, sprach Torsten Pöhlitz von einer Vorsichtsmaßnahme. Etwas länger muss der 1. FC Zeitz dagegen auf Michael Fiedler verzichten. Der Mittelfeldroutinier, der sich beim Derby gegen Weißenfels Mitte Dezember einen Außenbandriss im Knie zuzog und operiert werden musste (die MZ berichtete), will laut Pöhlitz versuchen, wieder mit leichtem Training zu beginnen und auch ins Trainingslager mitzufahren. Was eine schnelle Rückkehr auf den Platz angeht, gab sich Pöhlitz aber weniger optimistisch: „Ich glaube, dass er die gesamte Rückrunde ausfallen wird.“
Zeitz: Hellmann, Mächtig, T. Menz, C. Menz, Baage, Pfitzner, Knechtel, Chionidis, Meißner, Truthmann, Freyer (Schumann, Barazi, Solivani)

Die Fotos von Alex Grimm auf fupa.net

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