Der 1.FC Zeitz hat am Samstag das verpasste Toreschiessen der letzten Spiele nachgeholt und den SV Merseburg 99 mit 10:0 nach Hause geschickt. Trotzdem gab es nur drei Punkte, aber der Schwung aus dem Spiel sollte mit ins letzte Spiel der Hinrunde genommen werden. Hier der Bericht aus der MZ von Olaf Wolf:
ZEITZ/MZ – Die Zuschauer auf der Sportanlage in der Zeitzer Tiergartenstraße staunten nicht schlecht, über das, was sie da am Sonnabendnachmittag zu sehen bekamen. Der 1. FC Zeitz hatte in der Landesklasse-Begegnung die Reserve von Merseburg 99 förmlich vom Platz geballert.
Lars Mächtig, sportlicher Leiter der Zeitzer, war nach Spielende fast sprachlos. Zwar hatte er mit einem Sieg seiner Männer gerechnet, doch das die zehn Tore machten, damit hatte auch er nicht gerechnet. Dabei muss man vom Gesamtstand noch drei abrechnen. Die packten sich die Merseburger selbst in den Kasten. Allerdings waren auch diese Tore von den Hausherren vorbildlich herausgearbeitet worden, doch statt der Zeitzer traf dann eben ein Merseburger.
Zwei Eigentore in Startphase
Als Grund für das haushohe Ergebnis kann sicher auch nicht gelten, das man vor Spielbeginn auf den Kunstrasenplatz der Gastgeber ausgewichen war. „Unser Hauptplatz ist leider in einem schlechten Zustand“, begründet Vereinschef Hajo Bartlau die Entscheidung, auf den Nebenplatz auszuweichen. Die Zeitzer legten in der Partie gegen Merseburg selbstbewusst los, kreierten sofort erste Chancen. Eine dieser hatte erwartungsgemäß das 1:0 zur Folge, nur, das Merseburgs Ibrahim Mohamed vollstreckte und ins eigene Tor traf. Vier Minuten später wiederholte sich das Missgeschick erneut, wurde Mohamed mit dem 0:2 aus Merseburger Sicht zum doppelten Pechvogel in der Begegnung. Einige wenige, zumeist zaghafte Versuche starteten die Gäste dann doch selbst. Gefährlich wurde es in der 20. Minute, als sie die Querlatte trafen und der Ball wieder in das Spielfeld sprang.
Drei Minuten vor dem Pausentee trafen die Zeitzer dann auch selbst. Mathias Paschwitz verwandelte nach feiner Vorlage aus rechter Position unbedrängt zum dritten Tor. Die Gastgeber waren bis dahin klar überlegen, agierten mit schnellen Vorstößen und glänzten vor allem über die Außenbahnen.
Merseburg gibt sich auf
Das sollte allerdings nur der Auftakt für das sein, was in Halbzeit zwei folgte. Sieben Minuten nach Wiederanpfiff schoss David Baage das vierte Zeitzer Tor. Spätestens hier hatten sich die Gäste aus Merseburg offensichtlich aufgegeben. Währen Lars Mächtig auf der Bank sitzend das Geschehen fast regungslos verfolgte, war Merseburgs Trainer über den gesamten Platz lautstark zu vernehmen. Dessen Rufe blieben nicht nur wirkungslos, irgendwie schienen sie die Gastgeber noch zu animieren. Kevin Haschke in der 54. Minute und Florian Schumann exakt zehn Minuten später erhöhten auf 5:0 beziehungsweise. 6:0. Der Merseburger Gol Rahim Elmi fälschte eine Hereingabe der Zeitzer zum siebenten Gegentreffer ab, Benjamin Kohlisch schoss in Minute 80 und 83 die Tore acht und neun. Den Endstand zum 10:0 stellte gut drei Minuten vor Schluss David Baage her, der vom eingewechselten Ilyas Hamdaoui mustergültig bedient worden war. Und überhaupt wirbelte der 19-Jährige, der in der 67. Minute eingewechselt worden war, die Merseburger Abwehr ein ums andere Mal durcheinander und war an den letzten drei Toren mit mustergültigen Pässen beteiligt.
„Klar, das ist vom Ergebnis sicher ziemlich hoch“, sagt Lars Mächtig nach Spielende. Ein wenig versucht er die Merseburger sogar in Schutz zu nehmen, erklärt: „Sie sind als Tabellenletzter hergekommen. Aber man hat gesehen, dass sie sich irgendwann aufgegeben haben“. Über die eigenen Mannschaft meint er: „Wir hatten sie jederzeit im Griff. Der Gegner hat uns natürlich die Räume nach vorn gelassen.“ Mit Blick auf das letzte Spiel in diesem Jahr am kommenden Sonnabend in Herrengosserstedt erklärt der Sportchef des 1. FC Zeitz: „Wir wollen das Spiel noch gewinnen und mal schauen, was die anderen machen. In der Rückrunde werden wir auf jeden Fall noch mal angreifen“
Eines wurde am Sonnabend sehr deutlich: Dem einen oder anderen hat die 14-tägige Spielpause gut getan. Zeitz hat erfolgreichen und angriffsorientierten Fußball gespielt. Bis zum Beginn der Rückrunde sind zudem auch die derzeitig noch verletzten Stammkräfte wieder an Bord. Schaffen die Zeitzer es, den Schwung dieses Spiels mit in das nächste Jahr zu nehmen, ist vielleicht sogar noch der Aufstieg drin. Im „alten“ und „neuen“ Stadion wäre das dann nicht schlecht.
Ein Kommentar für “Frohes (Fußball) Fest”
Ein schönes Ergebnis aber der Aufstieg ist leider sehr unrealistisch bei immerhin 10 Punkten Rückstand.Es müsste quasi fast alles gewonnen werden in der Rückrunde.Es wäre so perfekt gewesen…mit dem dann fertigen Stadion erstmal wieder Landesliga zu spielen.Nächste Saison wird es viel schwerer aufzusteigen wenn ich das Tabellenende der Landesliga Süd mir anschaue.Diese Saison in dieser Liga wäre die Chance.Viel Erfolg trotzdem weiterhin…