HOCH SOLL ER LEBEN!!!

01.04.1930

Alles Gute zum 90. Geburtstag – Lothar „Zinner“ Neumann

Jedem der sich in Zeitzer Fussballkreisen auskennt, ist Lothar Neumann besser unter seinem Spitznamen „Zinner“ bekannt. Er gehört seit Jahrzenten zu den Ausnahmespielern der BSG Chemie Zeitz. Unvergessen bleibt der 09.11.1958 – dem Tag als er die BSG Chemie Zeitz in die Oberliga köpfte.

Vor über 8000 Zuschauern spielten die Chemiker auf dem Platz der Einheit im entscheidenden Spiel gegen Lok Stendal um den Aufstieg in die Oberliga. Nach einer Rechtsflanke von Herbert Krontal erzielte er den 2:1 Siegtreffer per Flugkopfball. Die Meisterschaft und der Aufstieg in die DDR Oberliga waren für die Zeitzer nun perfekt.

 

Seine Anfänge machte Lothar Neumann bereits in der Schülermannschaft der Zeitzer Sportvereinigung Rot-Weiß. 1946 bildete er zusammen mit Manfred Kaiser, dem späteren Nationalspieler und „Fussballer des Jahres“ 1963 in der DDR, in der Jugend den rechten Flügel.

Als 17-Jähiger wurde er zum ersten Mal in der 1. Mannschaft der damaligen ZSG Zeitz (Bezirksklasse) als „Halbrechter“ eingesetzt und konnte sich schnell als Stammspieler behaupten. So hatte er bereits mit 19 Jahren seine ersten Einsätze in der Landesauswahl Sachsen-Anhalt.

 

Eine langwierige Knöchelverletzung 1951 zwang Ihn aber dann zu einer fast einjährigen Zwangspause. Aber bereits zu Beginn der Saison 1952/53 stand wieder in der Stammelf und entwickelte sich immer mehr als Führungsspieler. Das sprach sich bald bei den Auswahltrainern rum und so stand er 1954 beim Länderspiel in Leipzig zwischen der DDR und Rumänien im Kader der B-Nationalmannschaft.

In den beiden Jahren der Oberligazugehörigkeit (1959 und 1960) glänzte der technisch versierte Mittelfeldregisseur und Kapitän aber auch als Vorlagengeber für den Torjäger Bernd Bauchspieß.

Lothar Neumann gehörte zu den wenigen Zeitzer Fussballgrößen, die allen verlockenden Angeboten anderer Vereine immer widerstanden haben. Obwohl der symphatische und immer gut gelaunte „Zinner“ heute mit einem Augenzwinkern gesteht, bei Chemie Leipzig einen Spind schon mal von innen gesehen zu haben, ohne das es die Verantwortlichen in Zeitz damals wussten.

Nach einer schweren Verletzung und Knieoperation wurde Lothar Neumann zur Einweihung des Ernst-Thälmann-Stadions im Juni 1962 vor großer Kulisse aus der 1. Mannschaft verabschiedet.

Doch bereits im Oktober 1963 feierte er sein Comeback und spielte noch einige Jahre in der DDR Liga. Sein endgültig letztes Spiel machte er erst 1966 auf der Rumänienreise unter dem Trainer Rudi Krause.

Nachdem er 1967 noch in der 2. Mannschaft spielte und seine aktive Zeit beendet hatte, schaffte er als Trainer mit Aktivist Theißen 1968/69 den Aufstieg in die Bezirksliga Halle.

Aber auch bei den Chemikern stellte er sich in der Saison 1969/70 als Trainer der 1. Mannschaft zur Verfügung.

Ab 1971 trainierte er Kinder- und Schülermannschaften bei der BSG Chemie Zeitz und gab so sein großes Fachwissen an die nächste Generation weiter. Im Trainingszentrum war er dann noch bis 1982 als Nachwuchstrainer tätig (Foto 1975 mit den Knaben in Unterloquitz).

Am Ende seiner aktiven Laufbahn war er von 1950 bis 1966 bei 282 Meisterschaftsspielen der Oberliga und DDR-Liga dabei und erzielte 88 Treffer.

Seit vielen Jahren ist er, zusammen mit anderen Zeitzer Fussballgrößen, Bestandteil der wöchentlichen Stammtische und besucht diese regelmäßig.

Anlässlich der Ausstellung zum 25. Jubiläum der Gründung des 1. FC Zeitz und 60 Jahre Oberligaaufstieg im Juli 2019 war Lothar Neumann ständiger Gast und konnte mit vielen ehemaligen Sportfreunden von den großen Zeiten berichten.

 

Wir wünschen Lothar viel Gesundheit und Freude im Kreise seiner Familie.

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